EcoWinner prämiert die besten Bioweine Deutschlands

Oppenheim, 14.September 2017. Viel Neues gab es bei der 21. Auflage der EcoWinner-Verkostung. Erstmals waren nicht nur die Gewächse der ECOVIN Mitglieder zugelassen, sondern alles, was die deutschen Bioweinberge zu bieten haben. Und das sind immerhin etwa 7,5% der deutschen Rebfläche. Tendenz steigend.

Neben den Gewächsen von den ECOVIN, Demeter, Bioland und Naturland-Betrieben waren auch einige Weine von Erzeugern vertreten, die keinem Bio-Verband angeschlossen sind. Darunter sind auch VDP-Betriebe (Verband der deutschen Prädikatsweingüter), die ECOVIN als FördermitgliederPlus unterstützen. Viele der Demeterwinzer sind aufgrund der engen Kooperation mit ECOVIN Doppelmitglieder in beiden Verbänden.

„Nach meiner Überzeugung war es eigentlich schon überfällig, eine gemeinsame Prämierung der Deutschen Ökoweine vorzunehmen. Dafür möchte ich den Verantwortlichen von ECOVIN ausdrücklich danken“, zog Rainer Philippi, Jurymitglied und ehemals im Bioland-Präsidium für den Weinbau zuständig, ein positives Fazit. Jurymitglied Ernst Büscher, Pressesprecher des Deutschen Weininstituts (DWI), ist der gleichen Meinung: „Die Öffnung des Wettbewerbs für alle Biobetriebe steht dem größten Verband für ökologischen Weinbau in Deutschland gut zu Gesicht. Die dadurch erreichte größere Vielfalt ist auch aus Verbrauchersicht zu begrüßen.“

Dementsprechend stieg die Zahl der angestellten Weine auf die Rekordzahl von 620. An zwölf Tischen wurden sie von 50 Jurymitgliedern nach allen Regeln der professionellen Verkostung unter die Lupe und auf die Zunge genommen. „Sehr positiv zu bewerten war das große Prüferpanel mit Verkostern aus unterschiedlichsten Branchenkreisen“, lobte Ernst Büscher. Neben Önologen und Winzern bildeten auch Händler, Journalisten und Gastronomen die Jury.

Am Ende der strengen Prüfung waren 147 Siegerweine ausgewählt. Somit also weniger als ein Viertel der angestellten Gewächse. Anerkennend äußerten sich viele Jurymitglieder über die Qualität der geprüften Weine. „Die in unserer Gruppe verkosteten Weine haben durchweg ein gleichmäßig hohes Niveau aufgewiesen“, fasste Rainer Philippi seine Eindrücke zusammen. Und auch Ernst Büscher war erfreut: „Insbesondere die an unserem Tisch verkosteten Sekte waren insgesamt von guter bis sehr guter Qualität“.

Auf die weitere Differenzierung der Siegerweine verzichtet der Veranstalter ECOVIN ganz bewusst, „da zweite und dritte Plätze nicht wirklich wahrgenommen werden“, so Geschäftsführer Ralph Dejas. Das spielt insofern eine wesentliche Rolle, als das die EcoWinner Weine in diesem Jahr erstmals mit einer Medaille kenntlich gemacht werden dürfen. Was vor allem beim Kauf im Handel dem Kunden eine wertvolle Orientierung bietet. Möglich wurde das dadurch, dass die Durchführung der Prämierung an das Reglement der OIV (Office Internationale du Vin, Paris) angepasst wurde. Überprüft und anerkannt wurde dies vom Rheinland-Pfälzischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau.

Eine Besonderheit bei der EcoWinner Prämierung ist die Kategorie der Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten (PIWI). Diese kommen mit sehr viel weniger Pflanzenschutz aus, als herkömmliche Reben und sind damit besonders geeignet für den ökologischen Anbau. Dass sie auch in qualitativer Hinsicht einiges zu bieten haben, zeigt sich von Jahr zu Jahr mehr. „Wir hatten an unserem Tisch einige wunderschöne Tropfen aus der Sorte Cabernet Blanc“, bilanziert der Önologe Armin Sütterlin aus dem südbadischen Müllheim. Diese Sorte macht bei Verkostungen zunehmend von sich reden. Wobei ihr entgegenkommt, dass sie sensorisch dem sehr gefragten ‚Sauvignon Blanc‘ ziemlich nah kommt.

Es ist kein Zufall, dass sich ECOVIN, der größte deutsche Anbauverband für Biowinzer, mit den pilzwiderstandsfähigen Rebsorten befasst. Denn Bioanbau bedeutet unter anderem den Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel. Stattdessen werden Schadpilze mit mineralischen und pflanzlichen Mitteln eingedämmt. Was aber nur mit erhöhter Aufmerksamkeit und Mehraufwand im Weinberg möglich ist und dennoch in manchen Jahren Risiken mit sich bringt. Noch sind die abwehrstarken Rebsorten bei den meisten Verbrauchern weitgehend unbekannt. Beim Einkauf geht es in erster Linie um den Geschmack. Umso mehr transportieren wohlschmeckende Tropfen aus den neuen Sorten die Botschaft zum Verbraucher, dass Qualität auch mit weniger Pflanzenschutz machbar ist.

Alles in allem zeigte der Wettbewerb das beachtliche Qualitätsniveau der deutschen Bioweine. Schon in Kürze werden die Medaillen in den Regalen des Handels auftauchen und die Verbraucher auf besonders hochwertige Tropfen aus Bioanbau hinweisen.

Auf der Webseite www.ecowinner.de finden Sie die prämierten Weine 2017!